Ambivalenzen von Gewalt erfassen und religiöse (Gegen-)Strategien erschließen
Unser Schwerpunkt
Die zweite Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Religion und Gewalt. Die interdisziplinär und interreligiös zusammengesetzte Arbeitsgruppe untersucht theologische Grundlagen in den Heiligen Schriften und religiösen Traditionen der abrahamitischen Religionen zum Umgang mit Konflikten und Gewalt. Ziel ist es, die kontextuell gebundenen Auslegungen religiöser Schriften zusammenzutragen und zu analysieren. Die kritische Auseinandersetzung mit den kanonischen Texten und Positionen soll zudem Aufschluss über die Wechselwirkungen des Verhältnisses von Religion und Gewalt geben.
Ausgehend von dieser theologischen Fundierung verhandeln die Teilnehmenden Fragen des religiösen Umgangs mit Gewalt. Zum einen steht der religiöse Fanatismus und fundamentalistische Strömungen, die sich zwar in verschiedenen Formen und Haltungen zeigen können, bei der Durchsetzung der eigenen Ziele jedoch oftmals extrem gewaltbereit vorgehen, im Fokus der Debatte. Das schließt auch Optionen potenzieller Gegenstrategien mit ein. Zum anderen werden Formen politischer Instrumentalisierung von Religion in den Blick genommen und auch hier die Frage nach Gegenstrategien gestellt. Darüber hinaus gilt es, staatliche militärische Gewalt und religiöse Formen ihrer Legitimierung und Delegitimierung zu erfassen und zu analysieren. Leitend für die Teilnehmenden der Arbeitsgruppe sind damit Fragen der Ambivalenz von Gewalt und der Potenziale rechtserhaltender Gewalt für die Friedenssicherung.
Religion und Gewalt
Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählen folgende Aspekte:
- Gewalt in den Heiligen Schriften und religiösen Traditionen
- Fundamentalistische Gewalt und Gegenstrategien
- Instrumentalisierung von Religion und Gegenstrategien
- Staatliche militärische Gewalt und Formen ihrer religiösen (De-)Legitimierung
- Nukleare Abschreckung